Fußballclub Anif

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USK Anif
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Voller Name USK Maximarkt Anif
Gegründet 20. Mai 1947 (USK Anif), 28. Juni 2012 (FC Anif)
Vereinsfarben Rot/Schwarz
Stadion Sportanlage Anif
Plätze ca 1 000
Präsident/Obmann Ing. Norbert Schnöll
Trainer Thomas Hofer (?)
Adresse 5081 Anif, Schulweg 43
Spielklasse Regionalliga West
Vereinsregister 379803703
Dachverband Sportunion Salzburg

Der FC Anif ist ein Fußballclub, der 2012 als lokaler Nachfolgeverein für den nach Salzburg-Liefering abgewanderten FC Liefering gegründet wurde. Während der FC Liefering die juristische Nachfolge des USK Leube Anif, einschließlich Aufstiegsberechtigung übernahm, wurde der FC Anif als lokaler Anifer Fußballverein neu gegründet. Er vertritt die Flachgauer Gemeinde Anif in der Regionalliga West und nennt sich seit der Auflösung der Spielgemeinschaft mit den Red Bull Juniors 2015 wieder USK Maximarkt Anif.

Geschichte

Hier wird die gesamte Geschichte des Union-Sportklubs Anif geschildert.

Die Anfänge

Vier Frauen stehen am Anfang der Vereinsgeschichte. Sie gründeten am 20. Mai 1947 einen Turnverein, die Österreichische Turn- und Sportunion Anif. Am 30. April 1948 wurde die Fußballsektion aus der Taufe gehoben, diese schloss sich dem Verein an. Das Gelände für einen Sportplatz direkt an der Anifer Kreuzung wurde von Johannes Graf von Moy für einen symbolischen Preis von einem Schilling Pacht pro Jahr zur Verfügung gestellt. Das erste Jahr im Meisterschaftsbetrieb, 1949/50, beendete der USK Anif ohne Punktverlust als Meister der 2. Klasse Nord B.

Bedeutender als die sportlichen Erfolge waren in dieser Ära die Fortschritte im Umfeld. So gab es ab 1957 im Vereinsheim, das sich im Keller des Schloßwirts befand, eine Dusche. Bis dahin war die Körperpflege im Alterbach erfolgt. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Landesliga 1965 entstand bis 1967 das erste eigene Vereinsheim.

Die goldenen 1970er-Jahre

Innerhalb weniger Jahre schaffte der USK Anif ab 1974 einen steilen Aufstieg. Mit dem erneuten Meistertitel in der 1. Klasse Nord übersprang der Klub durch eine Ligareform gleich eine Klasse. 1977 bedeutete Rang 4 in der Salzburger Liga die Qualifikation für die neu gegründete Alpenliga, in der schon eine Saison später, 1977/78 überlegen Platz eins geholt wurde. Nach Aufstiegsspielen gegen Vorarlberg-Meister Austria Lustenau (2:2 daheim, 1:0 auswärts) fand sich der Verein, der seit 1975 Sponsor Maximarkt im Klubnamen trug, plötzlich in der 2. Division wieder.

In der zweithöchsten österreichischen Spielklasse kämpften die finanziell, infrastrukturell und sportlich nicht konkurrenzfähigen Anifer ein tapferes, aber aussichtsloses Gefecht. Aufstiegstrainer Adolf Blutsch und der beste Spieler Walter Koch waren zum LASK gewechselt. Der ÖFB drückte alle Augen zu, verfügte aber, dass die Spieler von den Kabinen zum Platz mit dem Bus gefahren werden mussten. Erst nach 15 Runden gab es bei einem 2:1 gegen Wolfsberg den ersten Punktgewinn. Am Ende der Saison standen ganze acht Punkte auf der Habenseite. Der Dorfklub sammelte Sympathien als "ewiger Verlierer", in Wien wurde sogar ein Anif-Fanklub gegründet.

Neue Sportanlage

Nach dem Abenteuer 2. Division folgte eine Phase der finanziellen Konsolidierung, in der vor allem ein Ziel verfolgt wurde: Die Platzmisere sollte ein Ende haben. 1983 erfolgte der Spatenstich für den neuen Sportplatz, am 20. Juli 1985 wurde die repräsentative Anlage von rund 25 000 Quadratmeter Größe mit einem Spiel gegen Austria Wien eröffnet. Sportlich begann 1989 unter Trainer Horst Hirnschrodt mit dem Aufstieg in die Regionalliga West ein neuer Höhenflug. Die Anlage wurde nach langen Diskussionen 1997 um einen Trainingsplatz erweitert, ein Jahr später gelang erneut der Meistertitel in der 1. Landesliga, es reichte aber nur zu einer Saison in der Westliga, die Anif als Tabellenletzter beendete.

Punkterekord und Red-Bull-Kooperation

2001 löste Leube als Hauptsponsor Maximarkt Anif ab. Am Ende der Saison 2001/02 unterlag Anif im direkten Duell um den Regionalliga-Aufstieg bei Konkurrent Seekirchen. Im Jahr darauf brach der Klub aber alle Rekorde. Die von Hermann Roitner trainierte Mannschaft mit Schlüsselspielern wie Alfred Zieher, Ti Hoang, Marko Vincetic oder Thomas Lampyka marschierte mit 22 Siegen und vier Unentschieden ungeschlagen und 21 Punkte vor dem Zweiten, dem ASK Salzburg, zum Meistertitel.

Schon ein Jahr später ging es aber wieder aus der Regionalliga abwärts. Als ein weiterer Anlauf nach oben genommen wurde, musste sich Anif, mittlerweile von Ex-Torjäger Thomas Hofer betreut, ausgerechnet einem aufstrebenden Nachbarn geschlagen geben: Der SV Grödig hatte auf seinem Durchmarsch 2006 knapp die Nase vorn. Ein Jahr später folgte Anif in die Regionalliga, wo es das Prestigeduell ein weiteres Mal gab.

Schon im zweiten Westligajahr 2009 mischte Anif als Dritter vorne mit, eine Platzierung, die 2010 wiederholt wurde. Vor der Saison 2010/11 ging der Klub eine vieldiskutierte Kooperation mit Red Bull Salzburg ein. Da die Amateurmannschaft des Bundesligaklubs nicht mehr in der zweithöchsten Klasse spielen durfte, sollte Anif mit Red-Bull-Unterstützung als "Farmklub" in die Erste Liga aufsteigen. Dass die Red Bull Juniors ihrerseits ein Ligakonkurrent waren, verlieh der Konstruktion eine besondere Pikanterie. Die befürchteten "absichtlichen" Niederlagen blieben aus. Die Juniors wurden überlegen Meister (ohne Aufstiegsrecht), Anif landete nur auf Rang drei. Danach gab es Überlegungen, das angestrebte Ziel mit Hilfe einer Spielgemeinschaft doch noch zu erreichen. Dieses Projekt Carpe Diem Niederalm wurde aber vorerst nicht verwirklicht.

Unter Trainer Thomas Hofer spielte Anif auch 2011/12 vorne mit. Nachdem Hofer in der Winterpause zum Austria Salzburg gewechselt war, übernahm Michael Baur den Trainerjob. Obwohl Red Bull mit dem FC Pasching über einen weiteren Kooperationsklub in der Regionalliga Mitte verfügte, erhielt auch Anif Talente aus der Nachwuchsakademie zur Verstärkung des Kaders. Hinter WSG Wattens, das die Saison ungeschlagen beendete, belegte Anif den zweiten Platz.

Umwandlung in den FC Liefering

Mit Beschluss der Generalversammlung vom 28. Juni 2012 wechselte der USK Anif seinen Namen in FC Liefering. Damit ging ein Standortwechsel sowie die Übertragung des Aufstiegsrechts in den bezahlten Fußball einher. Vorstand und Mitglieder von USK Anif wechselten zum neu gegründeten FC Anif. Dieser bildete eine Spielgemeinschaft mit den Red Bull Juniors und war somit weiter in der Regionalliga West vertreten, hatte aber kein Aufstiegsrecht in die Erste Liga. Mit Trainer Michael Baur gelang in der Saison 2012/13 Platz sechs. Mit Jahresende 2013 verließ Baur den Verein. Seine Nachfolge traten Alexander Schriebl und Bernd Winkler an. Am Ende der Saison 2013/14 lag Anif nur auf Platz 14, nach dem Scheitern von Austria Salzburg in der Relegation bedeutet dies für die Spielgemeinschaft den Abstieg in die Salzburger Liga.

Mit dem als Trainer zurückgekehrten Thomas Hofer gelang 2014/15 mit deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz Platz eins und der sofortige Wiederaufstieg. Die Spielgemeinschaft mit den Red Bull Juniors wurde danach beendet.

Wieder Westligaspitze

Anif etablierte sich sofort wieder in der Westligaspitze. Nach Platz zwei 2015/16 ließ die Mannschaft um Spieler wie Manuel Krainz, René Zia oder Sebastian Wachter 2017 als Meister auch den freiwillig aus der Bundesliga abgestiegenen Lokalrivalen SV Grödig hinter sich. Allerdings stellte Anif keinen Antrag auf eine Bundesligalizenz, denn wegen der für 2018/19 vorgesehenen Ligareform im Oberhaus erschien ein Aufstieg in die Erste Liga gerade in diesem Jahr nicht attraktiv.

Aber auch in der darauffolgenden Saison 2018/19 verzichtete der Club darauf, einen Lizenzantrag zu stellen. Die Anforderungen an Finanzen und Infrastruktur für die neue 2. Liga erschienen den Vereinsverantwortlichen als zu hoch. Somit feierte der USK Anif im Mai 2018 zum zweiten Mal in Folge einen Meistertitel, ohne danach aufzusteigen.

2021: 450.000 Euro Transferablöse

Der Transfer von Leon Bailey brachte im Sommer 2021 Geldregen für den FC Anif. Als bekannt wurde, dass der ehemalige Anifer Nachwuchskicker Leon Bailey um rund 30 Millionen Euro vom deutschen Bundesligisten Leverkusen in die Premier League zu Aston Villa wechselt, war der Jubel beim ehemaligen Regionalliga-Dominator groß. Weil der 23-jährige Jamaikaner im Nachwuchs zwei Jahre für Anif gekickt hatte, bekam der Amateurverein eine Solidaritätszahlung in der Höhe von 450.000 Euro (1,5 Prozent der Transfersumme). Bereits beim Bailey-Wechsel von Genk nach Leverkusen hatte der Verein rund 180.000 Euro kassierte.[1]

Erfolge

  • Meister der Alpenliga 1978
  • Meister der Regionalliga West 2017, 2018
  • Meister der Salzburger Liga 2015
  • Meister der 1. Landesliga 1989, 1998, 2003, 2007
  • Salzburger Hallen-Landesmeister 1989, 2001, 2002, 2005, 2009

Kader der Saison 2014/15

Torhüter

  • 1 Ludwig Stepan
  • 1 Namik Ustamujić
  • 33 Thommy Plainer

Abwehr

  • -- Thomas Leitenstorfer
  • 3 Dragan Dukić
  • 6 Bernhard Löw
  • 11 Maximilian Ploner
  • 12 Patrick Kreuzbichler
  • 18 Franz Promberger
  • 19 Constantin Reiner
  • 22 Elvin Pargan
  • 27 Arif Sarı

Mittelfeld

  • -- Gabriel Matlaschak
  • 2 Josef Wittmann
  • 7 Thomas Kocher
  • 8 Alexander Peter
  • 15 Philipp Stadlmann
  • 16 Sebastian Wachter
  • 17 Josef Höller
  • 23 Marco Thaller
  • 29 Patrick Greil
  • 30 Fabio Heger

Angriff

Trainerteam

FC Anif 1b

Die 1b-Manschaft nimmt in der Saison 2014/15 in der 2. Landesliga Nord teil.

Bekannte Spieler und Trainer

  • André Ramalho (im Frühjahr 2012 als Leihspieler von Red Bull)
  • Martin Amerhauser (Nationalspieler; aus der Anifer Jugend)
  • Adolf Blutsch (Trainer 1977-1978; Aufstieg 2. Bundesliga)
  • Norbert Ebster (Spielertrainer, 1978-79)
  • Bernd Langgruber (Spieler; Europameister mit der österreichischen Amateur-Nationalmannschaft 1967)
  • Adi Macek (erster Nationalspieler Salzburgs; kam aus dem Anifer Nachwuchs)
  • Hermann Roitner (erfolgreicher Trainer, 3x Meister in Salzburger Landesliga, 4x Landesmeister in der Halle)
  • Michael Baur (Trainer 2012–2013; ehemaliger Nationalspieler)

Quellen

Einzelnachweis

  1. www.sn.at "Transfer von Leon Bailey bringt Geldregen für Anif", 1. August 2021
Zeitfolge
Vorgänger

Neugründung (für den in FC Liefering umbenannten USK Leube Anif)

FC Anif
2012–2015
Nachfolger

USK Maximarkt Anif